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Kirche Berendshagen

Kirche

Der genaue Erbauungszeitraum der Kirche lässt sich nicht meit Sicherheit bestimmen. Sie soll im 15. Jahrhundert entstanden sein, es existieren aber ebenfalls Hinweise, die die Entstehung auf das 13. Jahrhundert datieren. Die Kirche aus Backstein wurde ursprünglich basikal angelegt, das Mittelschiff war erhöht, die Seitenschiffe waren für Pultdächer berechnet. Heute besitzt die Kirche ein durchgehendes Satteldach. Das Mittelschiff wird von den Seitenschiffen durch runde gekalkte Säulen aus Backstein mit quadratischen Ziegelfundamenten getrennt. Auf den Säulen sitzten gotische Schildbögen. Der Chorraum ist rechteckig angelegt und ist ebenso wie das Kirchenschiff auf Feldsteinfundamenten gegründet. In der Kirche befindet sich ein Beichtstuhl neben dem Altar. Auf ihm steht geschrieben: „min egen hant 1586“. Unter dem Boden des Hauptschiffes befindet sich der Eingang in eine Gruft mit Wandmalereien aus dem Jahre 1667. Der Altar stammt von 1668, die Kanzel von 1702. Beides sind Stiftungen der Familie von Meerheimb. Nachdem die Familie von Meerheimb 1945 vertrieben worden ist, begann der Verfall der Kirche. Der hölzerne Kirchturm mit barocker Laterne musste 1974 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Materialien für die Sanierung waren vorhanden, aber Arbeitskräften wurde es seitens der damaligen Regierung nicht gestattet, zu restaurieren. Nachdem in die mehrere Male eingebrochen worden ist, entschloß man sich Altar und Kanzel in die Nachbarkirche Passee auszulagern. Die Kirche war aufgegeben.

Sanierung:

Die Fernsehdokumentation des Bayerischen Rundfunks „Dorfkirchen in Not“, lenkte viel Aufmerksamkeit auf die Berendshäger Kirche. Viele Spender fanden sich, darunter muss Frau von Reizenstein genannt werden, die spontan 100 000 Mark spendete. 1997 begann die Sanierung. Nur so wurde es der Kirchgemeinde Satow, zu der Berendshagen gehört, möglich, die Sanierung zu beginnen. Sie wurde dabei von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Bayerns, sowie der Stiftung Denkmalschutz unterstützt. Das Mauerwerk wurde saniert und trocken gelegt, der Dachstuhl erneuert und das Dach mit neuen Ziegeln gedeckt. Die Fenster wurden neu verglast. Die Kosten für das im Jahr 2000 restaurierte Chorraumfenster übernahmen die Nachfahren der Familie derer von Meerheimb. Kanzel und Altar kamen aus Passee zurück, die Westempore wurde saniert. Im Jahre 2002 wurde die Kirche mit einem großen Gemeindefest wieder eingeweiht. Weihnachten 2008 konnte der neue Kronleuchter in Gebrauch genommen werden, der alte ist verschollen. Die Berendshäger Kirche ist ein Ort der Begegnung geworden. In einem Dorf mit weniger als 100 Einwohner steht sie fest und trutzig und ist ein Symbol für das geworden, was unmöglich erschien. Aber die Bibel lehrt: Bei Gott ist nichts unmöglich!

Austattung

Altar und Kanzel sind Stiftungen der Familie von Meerheimb. Der Altar von 1668 wird bei Friedrich Schlie folgendermaßen beschrieben: „Der Altaraufsatz ist ein durch Säulen des Barockstils verbautes gotischen Triptychon, ein wunderliches Werk.“ Im Mittelfeld des Altars findet sich das Gnadenstuhlmotiv, die vollkommenste Dreieinigkeitskomposition. Gottvater mit dem Leichnam Christi im Schoß, über den Köpfen beider die Taube als Symbol des Heiligen Geistes. Darunter das Bild von der Einsetzung des Heiligen Abendmahls, auf den Seitenflügeln eine Darstellung von Marterwerkzeugen verschiedenster Art und über allem das Bild des auferstandenen Christus sowie ein Kruzifixus. Die Kanzel ist 1702 in die Kirche gekommen. Familie von Meerheimb hat auch die Kirche 1702 ausmalen lassen, wie im Medaillon über dem Triumphkreuz des Kirchenschiffes zu lesen ist. An den Wänden von Kirchenschiff und Altarraum finden sich Reste der Barock-Ausmalung von 1702, auch Spuren von figürlichen Darstellungen wurden entdeckt. Die Kirchenbänke stammen aus dem Schliemannmuseum in Neubukow.

Glocke

Friedrich Schlie berichtet 1901, dass sich im Kirchturm 2 Glocken befinden. Die größere ist 1834 von J. C. Haack in Rostock gegossen worden, die kleinere 1893 von C. Oberg in Wismar. Beide trugen die Aufschrift „Vivos voco morthuos plango fulgura frango“. Es wird aber 1811 schon von 2 Glocken berichtet, die eine soll 1707 gegossen worden sein. Nachdem der Kirchturm 1974 abgetragen worden ist, wurde die verbliebene Glocke nach Heiligenhagen verbracht. Die größere wurde warscheinlich im 1. Weltkrieg eingeschmolzen. Nach der Restaurierung der Kirche kehrte auch die Glocke von 1893 nach Berendshagen zurück. Sie hängt jetzt in einem freistehenden Glockestuhl neben der Kirche.

Orgel

Die Berendshäger Kirche hat leider nie eine Orgel besessen.

Bilder