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Kirche Heiligenhagen

Kirche

Die Kirche stammt aus der Zeit vom 13. zum 14. Jahrhundert. Sie ist ein aus Granitfelsen errichteter Bau. Die Fensterrahmen bestehen aus gemauertem Backstein. Das Gemeindeschiff und der Chorraum tragen jeweils ein Kreuzrippengewölbe. Diesem schlichten Bau ist ein hölzener Kirchturm von 1692 vorgelagert. Der achteckige Helm ist mit Holzschindeln gedeckt. In der Fachwerkhalle an der Südseite, die früher als Leichenhalle diente, befindet sich ein kleinerer Gemeinderaum. An der Nordseite befindet sich ein Technikraum. Dieser beinhaltet die Heizanlage. In den 80er Jahren wurden Instandsetzungarbeiten begonnen. 1990 und später ging es weiter mit der Restaurierung. Der Fußboden wurde neu verlegt, das Dach neu gedeckt, der Turm bekam eine neue Verkleidung, die Anbauten wurden saniert, eine Gasheizung wurde eingebaut und die Kirche bekam eine neue elektrische Anlage. Nach einem Blitzeinschlag in den Kirchturm, bei der auch viel von der Inneneinrichtung beschädigt worden ist, wurde die Kirche ein zweites Mal restauriert.

Austattung

Der Altar stammt aus der Zeit um 1450. Im Flügelaltar erkennen wir im Mittelfeld Maria mit dem Jesuskind, die auf der Mondsichel steht. Sie ist umgeben von einigen Heiligen. Nach der Reformation erschien das Bild von der Einsetzung des Heiligen Abendmahls der Botschaft Christi entsprechender. Es wurde gekrönt von einem Kruzifixus. Maria wurde damals an die Seitenwand „verbannt“. Nach der Restaurierung des Altars (1995) sind alle Teile wieder vereint. Charaktervoll die Köpfe der Evangelisten und Apostel auf den Seitenflügeln. Die Kanzel von 1677 zeigt die 4 Evangelisten, im Mittelfeld die Darstellung der Kreuzigung. Eine Inschrift mahnt den Prediger: „Predige das Wort, halt an, es sey zu rechter Zeit oder zur Unzeit“. Und die Gemeinde wird daran erinnert: „Das Wachen und Beten ist allzeit von nöthen“. Der Aufgang mit seinen gemalten weiblichen Halbfiguren wurde wohl im 18. Jh. gefertigt. Der Taufengel stamt aus der Barockzeit und besaß ein rotes Gewand mit buntbemalten Flügeln. Er hält einen Kranz, indem sich früher die Taufschale befand. Die herabfahrende Taube ist ein Hinweis auf den Heiligen Geist und erinnert an die Taufe Jesu. Besonders eindrucksvoll ist das Grabepitaph des Berndt von Bülow (1572-1617) und seiner Ehefrau Elisabeth von Vieregge an der Nordwand des Altarraumes. Neben Vater und Mutter knien unten am Kreuzesstamm 5 Söhne und 5 Töchter. Er wurde mit Unterstützung der Familie von Bülow restauriert.

Ausmalung

1996 wurde es möglich, Wände und Gewölbe zu restaurieren. Die weitgehend erhaltene Ausmalung aus der Bauzeit der Kirche ist nun wieder sichtbar geworden. Es hat aber auch andere gegeben, z.B. eine spätgotische Ausmalung der Gewölbe im Chor, leider nur noch in ganz kleinen Resten, die konserviert und abgedeckt wurden. Außerdem gibt es Reste einer barocken Ausmalung um 1700; damals wurden die Wände des Chorraumes mit bemalten Vorhängen gestaltet, mit gerafften Faltenwürfen, Licht und Schatten, Kordeln und Trotteln. Auch sie wurden konserviert. Von besonderem Interesse jedoch sind die eigenartigen Bemalungen an den Wänden und im Gewölbe des Kirchenschiffs aus der Bauzeit um 1300, die nun zutage getreten sind: figürliche Malereien um die Wasserlöcher in den Gewölbezwickeln: Köpfe mit weit aufgerissenen Mündern und ausgestreckten Zungen, der Kopf einer Eule mit Wasserlöchern als Augen. In der Ostkappe des Gewölbes im Kirchenschiff findet sich die Darstellung eines Christuskopfes als einfache lineare Pinselzeichnung in roter Farbe. Weiterhin sind die Wände im Kirchenschiff an sechs Stellen mit szenischen figürlichen Darstellungen bemalt. Diese, aus Kostengründen nicht freigelegt, wurden für später konserviert.

Glocke

Die Heiligenhäger Kirche besaß ursprünglich 3 Glocken. Die größte wurde 1852 gegossen. Die zweite wurde 1692 von M. Vites Siebenbaum gegossen. Die kleinste Glocke besitzt die Inschrift „Anno Domini 1612“. Sie ist auch die einzige erhaltene Glocke. Die beiden größeren wurden warscheinlich im 1. Weltkrieg eingeschmolzen. Von 1974 bis 2002 befand sich die Glocke aus Berendshagen in der Kirche.

Orgel

Die Orgel wurde 1986 im Zuge der Emporenrenovierung von der Firma Mecklenburger Orgelbau gekauft. Der Orgelbaumeister Wolfgang Nußbücker hat sie verfertigt. Sie besitzt auf einem Manual 3 Register. Die Orgel besitzt eine mechanische Ton- und Registertraktur mit mechanischer Schleiflade. Sie hat 159 Pfeifen und ist somit die kleinste Orgel in der Propstei Bad Doberan. Die Orgel hat kein Pedal, eignet sich aber trotzdem gut für die Liturgie und Gesänge im Gottesdienst und für kammermusikalisch angelegte Konzerte.

Sie hat folgende Disposition:

I. Manual C – e 3 (Hauptwerk)
01 Gedackt
02 Spillpfeife
03 Principal

Hörbeispiel der Orgel in Heiligenhagen:

hier
Johann Pachelbel (1653-1706)
Choralvorspiel über:
„Was mein Gott will, das g´scheh allzeit“

Bilder